Als Reichskanzler gestaltete Theobald von Bethmann Hollweg von Hohenfinow aus Weltpolitik. Er war Politiker und kein Militär. Zwar fiel in seine Amtszeit der Ausbruch des 1. Weltkrieges und er setzte sich für die Schaffung eines deutschen Kolonialreiches ein – gleichzeitig vertrat er aber auch liberale Positionen, etwa als Landrat im Oberbarnim. In Hohenfinow traf seinerzeit Weltpolitik auf Dorfgeschichte. Der Metallbildhauer Eckhard Herrmann stellt in der von ihm gestalteten Büste diese Vielschichtigkeit dar.

Die 60 cm hohe Büste komplettiert das Ensemble des Informationspunktes in Hohenfinow. Dessen Gestaltung beruht auf einem Entwurf Hermanns aus dem Jahre 2010. Allerdings wurde erst drei Jahre später mit der Umsetzung des Ensembles begonnen. Der Entwurf aus Stelen und Masten aus Edelstahl besticht durch seine moderne Gestaltung. Die Büste des Bethmann Hollweg setzt sich aus nahezu 300 Einzelteilen zusammen, deren Schweißnähte sorgsam verschliffen wurden. Bei der Gestaltung der Büste deutet der Künstler zwar eine Uniform an, verzichtet jedoch auf die Darstellung von Orden und Auszeichnungen.
Die Maßnahme wurde mit Zuwendungen des Landes Brandenburg nach der Richtlinie zur Förderung der integrierten, ländlichen Entwicklung (ILE) und des LEADER-Programms gefördert.