Anfang September fand der zweite Teil unseres Projektes »Dialog zwischen Freunden« bei unserer polnischen Partnergemeinde Będzino statt. Über zwanzig Teilnehmer aus Deutschland verbrachten dabei vom 1. bis zum 3. September ein erlebnisreiches Wochenende, bei dem das gegenseitige Kennenlernen der Sprache des Anderen im Mittelpunkt stand. Die Amtsverwaltung war genauso vertreten wie die Amtsfeuerwehr. Den kulturellen Bereich deckte die Country-Family aus Oderberg ab, die mit ihrem Line-Dance in Polen äußerst beliebt ist.
Am Freitag lernten wir in einem Seminar die interessante Geschichte der polnischen Sprache kennen. Anschließend konnten wir uns im grenzüberschreitenden Zentrum für ökologische Bildung in Sabirnowo kurzweilig und teilweise »spielend« über die Belastungen der Umwelt durch den Menschen informieren. Die Einrichtung ist mit dem Waldsolarheim in Eberswalde vergleichbar.
Am Samstag fuhren wir mit der Kleinbahn durch die schöne Landschaft der polnischen Ostseeküste zum Brotmuseum in Ustronie Morskie. Wir versuchten uns am Brotbacken und am Töpfern, immer verbunden mit dem zentralen Thema Sprache. Alltagsbegriffe, Grußformeln und Zahlen wurden ausgetauscht und unsere polnischen Partner gaben sich redlich Mühe, uns die komplizierte Aussprache des Slawischen näher zu bringen. In zwei Tagen lernt man kein fließendes Polnisch, aber bei jedem Austausch mit unserer Partnergemeinde bleiben neue Begriffe im Bewusstsein und werden angewandt..
Abends besuchten wir dann das obligatorische Erntefest, welches dieses Mal in Dobrzyca Station machte. Wie immer erstaunte uns die Freundlichkeit und Großzügigkeit unserer Gastgeber, die wirklich sprichwörtlich ist. Auf der Bühne fand sich auch die Country-Family wieder und begeisterte ihre zahlreichen polnischen (und deutschen) Fans.
Nach einer kurzen Nacht mussten wir uns leider auf die Rückreise vorbereiten, nicht ohne vorher ein besonderes Geschenk zu überreichen: eine Skulptur des Britzer Künstlers Klaus Deutsch, die den passenden Namen »Gemeinsam« trägt. Zwei eng verbundene Menschen sollen die über Jahre gewachsene Freundschaft zwischen der Gemeinde Będzino und dem Amt Britz-Chorin-Oderberg symbolisieren. Gewachsen, wie der Apfelbaum, den wir vor einigen Jahren am Rathaus von Będzino pflanzten und bei dem die Skulptur ihren Platz finden wird.
Unser Besuch begann am 1. September, dem Tag, an dem Deutschland vor 78 Jahren mit dem Angriff auf Polen den zweiten Weltkrieg begann. Auch wenn unsere Generationen keine Schuld daran tragen, bleibt dieses Datum doch eine ständige Mahnung. Wir hoffen, dass unsere Freundschaft dazu beiträgt, dass solch ein Grauen, welches insbesondere den Polen zuteil wurde, sich nie wiederholt.
Wir bedanken uns für die wieder einmal überwältigende Gastfreundschaft in Polen.