Arbeitsmarkt: Gemeinden suchen Langzeitarbeitslose für Festeinstellung

Mit dem Instrument »Teilhabe am Arbeitsmarkt« soll sehr arbeitsmarktfernen Langzeitleistungs­beziehenden wieder eine Perspektive zur Teilhabe am Arbeitsmarkt eröffnet werden.

Die Wirtschaft entwickelt sich in Deutschland recht gut — auch in Brandenburg haben viele Unternehmen volle Auftragsbücher. Mit der guten Auftragslage geht jedoch ein Mangel an Arbeitskräften einher. Gleichwohl gibt es in nicht unerheblicher Zahl Langzeitarbeitslose, die seit geraumer Zeit nicht in Lohn und Brot stehen. Wie passt das angesichts der nahezu bestehenden Vollbeschäftigung auf dem Arbeitsmarkt zusammen? Offenbar handelt es sich um einen typischen »Mismatch«: Entweder sind die Qualifikationsanforderungen zu hoch oder die Arbeitgeber wollen Langzeitarbeitslose selbst für Helfertätigkeiten nicht einstellen, weil sie ihnen nichts zutrauen. Eine gezielte bewerberorientierte Arbeitgeberansprache, Lohnkostenzuschüsse und Coaching, könnten jedoch helfen, Einstellungsbarrieren abzubauen.

Mit dem Instrument »Teilhabe am Arbeitsmarkt« soll sehr arbeitsmarktfernen Langzeitleistungsbeziehenden wieder eine Perspektive zur Teilhabe am Arbeitsmarkt eröffnet werden. Denn trotz der guten konjunkturellen Entwicklung in Deutschland und der rückläufigen Arbeitslosenzahl in den vergangenen Jahren gibt es nach wie vor eine zahlenmäßig bedeutsame Gruppe von arbeitsmarktfernen Langzeitarbeitslosen, die ohne besondere Unterstützung absehbar keine realistische Chance auf Aufnahme einer ungeförderten Beschäftigung haben. In enger Zusammenarbeit mit dem Jobcenter haben sich alle Kommunen des Amtes Britz-Chorin-Oderberg entschlossen, auf der Grundlage des Teilhabechancengesetzes geförderte Jobs in den Kommunen zu schaffen. Es handelt sich hierbei um sozialversicherungspflichtige und tarifliche Arbeitsverhältnisse in der jeweiligen Wohnortkommune. Neben der vorerst auf zwei Jahre befristeten Beschäftigung in der Gemeinde oder der Stadt erfolgt auch ein ganzheitliches beschäftigungsbegleitendes Coaching während der ganzen Förderdauer. Auch Weiterbildungen und betriebliche Praktika bis insgesamt 3.000 Euro je Beschäftigten werden vom Jobcenter übernommen. Erfreulicherweise gelang es nunmehr Beschäftigte in Brodowin, Golzow, Liepe, Oderberg und Sandkrug auf der Basis des Teilhabechancengesetzes einzustellen. Gesucht werden noch Langzeitarbeitslose in Britz, Hohenfinow, Lunow-Stolzenhagen, Niederfinow, Oderberg (Museumsarbeiter) und Parsteinsee, die über 25 Jahre alt sind und sich mindestens sechs Jahre im ALG II-Bezug befinden. Schwerbehinderte und Personen mit mindestens einem minderjährigen Kind in der Bedarfsgemeinschaft können bereits nach fünf Jahren Leistungsbezug gefördert werden.

Bitte ermutigen Sie Nachbarn und Mitbürger, die seit längerer Zeit von Arbeitslosigkeit betroffen sind, den Kontakt mit dem Rathaus der Amtsverwaltung zu suchen. Im Rathaus steht Herr Michael Pätz aus der Personalstelle mit Anregungen und Hinweise den Beschäftigungssuchenden zur Seite. Herr Pätz ist telefonisch unter der Rufnummer (0–33–34) 45–76–-–17 oder per E-Mail unter michael.paetz@amt-bco.de zu erreichen. In diesem Sinne hoffe ich, dass in Kürze alle offenen geförderten Stellen auch besetzt werden können.

Ihr Amtsdirektor
Jörg Matthes

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